Lektion 2

Text: Suppe darf heiß sein

♪ 1. Lesen Sie folgende Wörter aus dem Text vor! Beachten Sie die fettgedruckten Buchstabenverbindungen!

Ein Deutscher, Rechtsprechung, zumindest, Besucher, Argumentation, Million, Preis, Suppe, trotzdem.

♪ 2. Aus welchen Komponenten bestehen folgende Komposita? Lesen Sie sie richtig!

Beispiel: offenkundig = offen + der Kunde

Fastfoodrestaurant, Restaurantbesucher, Millionenhöhe, Amtsgericht, Rechtsprechung, womöglich, derartig.

3. Füllen Sie das Assoziogramm aus! Vergleichen Sie Ihre Assoziationen mit den Vorstellungen von Ihren Studienkollegen!


4. Lesen Sie den Text! Wie kann man den Text anders betiteln?

Suppe darf heiß sein3

In den USA werden Fastfoodrestaurants bekanntlich gelegentlich auf Schadenersatz in Millionenhöhe verklagt, wenn sie heißen Kaffee servieren, ohne darauf hinzuweisen, dass er heiß ist. Die amerikanische Rechtsprechung hat offenkundig geringes Vertrauen in den Verstand der US-Verbraucher, denn immer wieder sind derartige Klagen erfolgreich. Ein deutscher Restaurantbesucher dachte vielleicht, in Deutschland laufe es genauso, und verklagte einen Wirt auf Zahlung von Schmerzensgeld.

Was war geschehen? Der Kläger hatte im Restaurant eine Suppe bestellt. Wie es bei einer Suppe vorkommt, war diese sehr heiß. Der Mann führte offenbar trotzdem den Löffel sogleich zum Mund – und beklagte sich anschließend darüber, Verbrennungen zweiten Grades an der Unterlippe erlitten zu haben. Der Gastwirt lehnte jede Verantwortlichkeit ab. Schließlich sei es seine Aufgabe, heiße Speisen zu servieren. Wäre die Suppe kalt serviert worden, hätte der Gast womöglich eine Preisminderung verlangt. Der Gast war anderer Meinung: Der Wirt hätte die Suppe abkühlen lassen oder zumindest darauf hinweisen müssen, dass sie heiß sei.

Ob der Mann mit dieser Argumentation in den USA Erfolg gehabt hätte, sei dahingestellt. Dem angerufenen Richter am Amtsgericht Hagen war bekannt, dass man den ersten Löffel einer dampfenden Suppe erst einmal durch Pusten abkühlt. Er entschied daher, dass eine Suppe durchaus heiß sein dürfe, der Wirt müsse den Gast auch nicht ausdrücklich darauf hinweisen. Damit müsse man ganz einfach rechnen. Ein Anspruch des Gastes auf Schadenersatz sei damit ausgeschlossen.


Fazit: Wer hätte das gedacht: Suppen können heiß sein!

Bei Interesse lesen Sie hierzu: Paragraph 823 Abs. 1 BGB, „Schadensersatzpflicht“

Vokabeln:

5. Welche Aussagen sind richtig und welche entsprechen dem Textinhalt nicht? Markieren Sie. Nur eine Variante ist möglich.

6. Sie haben den Text „Suppe darf heiß sein“ gelesen, beantworten Sie nun die Fragen:

1. Welche Strafe kann über die amerikanischen Fastfoodrestaurants verhängt werden, wenn sie heiße Speisen servieren, ohne darauf hinzuweisen?

2. Sind solche Klagen in den meisten Fällen erfolgreich?

3. Was war einmal in einem Restaurant Deutschlands geschehen?

4. Warum lehnte der Gastwirt jede Verantwortlichkeit ab?

5. War eine Haftung in diesem Fall möglich?

6. Zu welcher Entscheidung ist der angerufene Richter gekommen?

7. Gibt es die Klagen solcher Art in Ihrem Land?

8. Sind in solchen Fällen die Strafen in der Gesetzgebung Ihres Landes vorgesehen?

7. Was passt zusammen? Bestimmen Sie das Geschlecht der Substantive!

8. Vollenden Sie die Reihen mit den passenden Wörtern aus dem Text!

1. Gericht, Essen, Mahl, …………………….

2. Ansicht, Gesichtspunkt, Auffassung, …………………….

3. klar, deutlich, bildreich, …………………….

4. Anzeiger, Antragsteller, Anrufer, …………………….

5. Speiselokal, Gaststätte, Café, …………………….

6. Vernunft, Geist, Intellekt, …………………….

7. Zuversicht, Glauben, Zutrauen, …………………….

9. Ordnen Sie zu!


10. Arbeiten Sie in Dreiergruppen! Verteilen Sie die Rollen: der unzufriedene Restaurantbesucher (der Kläger), der Gastwirt (der Beklagte), der Richter, die Zeugen. Spielen Sie die Szene im Gericht. Benutzen Sie die Wörter aus den Übungen oben.

11. Ordnen Sie zu! Was bedeuten folgende Redewendungen? In welchen Situationen könnte man diese Redewendungen gebrauchen? Führen Sie ein paar Beispiele an.

12. Vervollständigen Sie die Sätze mit den Redewendungen aus der Übung 11:

1. Ihre 10 Euro können Sie ruhig behalten, _________________________________________________________________________________________________________________________.

2. Der Beamte hat in dieser Sache eigenmächtig gehandelt – jetzt musste er _______________________________________________________________________________________.

3. Der Einbruch war gut geplant, aber ein aufmerksamer Wachmann hat den Gaunern ______________________________________________________________________________.

4. Die Zeiten waren schlecht, es herrschte Hunger, und oft _________________________________________________________________________________________________________.

5. Gehen wir lieber später zu deinen Eltern, wir wollen ihnen nicht _________________________________________________________________________________________________.

13. Welche Redewendungen mit dem Wort „Suppe“ sind Ihnen noch bekannt? Schlagen Sie sie im Wörterbuch nach (z.B. im Dudenlexikon „Redewendungen und sprichwörtliche Redensarten“) und besprechen Sie in der Gruppe!

14. a. Stellen Sie sich vor: Sie sind in einem Restaurant, bestellen sich eine Suppe und fiden ein Haar in Ihrem Teller. Wie reagieren Sie darauf? Ist es möglich, in solchem Fall eine Klage bei Gericht einzureichen?

b. Arbeiten Sie jetzt zu zweit. Verteilen Sie die Rollen: der Restaurantbesucher, der ein Haar in seiner Suppe findet, und der Restaurantwirt. Stellen Sie das Gespräch im Restaurant im Kurs vor!

! Passen Sie auf! ein Haar in der Suppe finden kann auch andere Bedeutung haben; d.h. etwas an einer Sache auszusetzen, zu kritisieren haben. z.B. Wenn man will, findet man immer ein Haar in der Suppe.

15. Sie sind also ein Restaurantbesucher, der in seiner Suppe ein Haar gefunden hat. Das hat Ihnen natürlich nicht gefallen. Nun möchten Sie eine Beschwerde einlegen.

Vergessen Sie aber nicht, dass die Beschwerde eine ganz besondere Textsorte ist, beachten Sie die Regeln, wie man einen Beschwerdebrief schreibt.

16. Füllen Sie die Lücken aus!4

Kost – Kosten – Unkosten

1. Er lebt gern auf anderer Leute ___________________.

2. Die beiden Politiker haben ihre Afrikareise auf eigene ___________________ gemacht.

3. Ingrid hat bei ihren Verwandten freie ___________________ und Wohnung bis zum Ende ihres Studiums.

4. Sie zahlen nur den reinen Anschaffungspreis für die Möbel; Lieferung und sonstige ___________________ übernimmt die Firma.

5. Bei unserer USA – Reise entstanden uns neben den Ausgaben für den Flug ___________________ in Höhe von 2000 Euro.

6. Die schwere ___________________ in diesem Land ist mir nicht gut bekommen.

17. Ordnen Sie zu!

18. Entziffern Sie folgende juristische Termini! Bestimmen Sie ihre Herkunft.

19. a. Üben Sie das Passiv! Formen Sie das Aktiv ins Passiv um. Beachten Sie die Zeitformen.

Muster: – Der Gastwirt lehnte jede Verantwortlichkeit ab.


– Jede Verantwortlichkeit wurde von dem Gastwirt abgelehnt.

1. Ein deutscher Restaurantbesucher verklagte einen Wirt auf Zahlung von Schmerzensgeld. 2. Der Kläger hatte im Restaurant eine Suppe bestellt. 3. Der Gast hat eine Preisminderung verlangt. 4. Man kühlt den ersten Löffel einer dampfenden Suppe erst einmal durch Pusten ab. 5. Man muss den ersten Löffel einer dampfenden Suppe erst einmal durch Pusten abkühlen. 6. Der Wirt muss darauf nicht hinweisen, dass die Speise heiß ist.

b. Finden Sie im Text die Sätze im Passiv und bauen Sie sie ins Aktiv um!

20. Wie ist die Rektion von folgenden Verben beklagen, sich beschweren, hinweisen, entscheiden, verklagen, ablehnen, sich schützen, stimmen, sich streiten, streiten, wirken, rechnen, nachdenken, sich richten? In welchen Situationen könnte man sie gebrauchen? Führen Sie ein paar Beispiele an!

21. Was ist nach der neuen Rechtschreibung richtig: „s“, „ss“ oder „ß“? Formulieren Sie die Regel!

Stra_e, erpre_erisch, Pa_, unter_tützen, müh_elig, gro_mächtig, beschlie_en, Anla_, mü_en.

22. Wiederholen Sie die wichtigen Fälle des Gebrauchs vom Gedankenstrich. An welchen Stellen im Satz ist er nötig?

Der Dichter wir hatten ihn häufig erlebt las heute besonders beeindruckend.

Weimer die Stadt der deutschen Klassik.

„Mach das bitte!“ „Ja, gleich.“

Notizen

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